Eine vereinfachte Nachhaltigkeitsreise mit Hilfe von Benchmark-Zahlen
Date: 04/04/2019
Author: Heinz Wehrle
Die Komplexität einen Hotelbetrieb generationsüberspannend zu betreiben ist unbestritten. Weitreichende Veränderungen in existierenden Geschäftsbereichen und das Verschmelzen des Marktes steigern diese althergebrachte Komplexität noch.
So ist es verständlich, wenn in Diskussionen zwischen Hoteliers gerne auf die existierende Rechtsvorlage verwiesen wird, welche Nachhaltigkeitsaspekte, wie z.B. Energie, Wasser und Abfall u.a., bestimmt. Rechtsvorlagen sind hilfreich, sind jedoch national begrenzt. Vieles was heutige und zukünftige Geschäftsbereiche beeinflusst, kümmert sich wenig um nationale Grenzen.
Der Weg des Einbezuges von Nachhaltigkeit in einen existierenden Hotelbetrieb ist gezeichnet von Mehrarbeit und Zweifel. Wäre dem nicht so, wäre die Nachhaltigkeit so schnell in das normale Hotelgeschäft eingeführt worden wie das Internet oder Revenue Management.
Eine einfache Unterstützung für die Nachhaltigkeit ist: „Was man messen kann, kann man auch beeinflussen“. Die Frage was denn gemessen werden soll ist dann schon ein erster Schritt der Nachhaltigkeitsreise. Die 17 UN Nachhaltigkeitsziele wären zum Beispiel eine weiterführende Antwort. Von allen führenden Politikern der Welt im Jahr 2015 verabschiedete UN Nachhaltigkeitsziele beschreiben den Plan der Vereinten Nationen, wie eine nachhaltigere Zukunft zu erreichen sei und sind mit dem Pariser Klimaschutzabkommen verbunden. Die Ziele sind auf der Website der UNO zu finden.
Weitere wertvolle Hilfe sind regional- & hoteltypbasierende Benchmark-zahlen. Es ist hilfreich zu wissen, was der Durchschnittswert ist, (z.b. in Wasserverbrauch in Liter pro Gastnacht) und was die beste Performance ist. Sozusagen, wie jeder erfahrene Hotelier sich um die durchschnittliche Zimmerauslastung und ADR seiner Konkurrenten kümmert.
So können sie hier, werter Hotelier ihr Unternehmen gegen folgende reale Benchmark Daten vergleichen:
Quelle: 2018 Data, EarthCheck Research Institute (ERI), https://earthcheck.org/research/
Die Vergleichsresultate beeinflussen, für welchen der wählbaren Wege sich ein Hotelier entscheidet, um seine Nachhaltigkeitsreise zu starten, zu verbessern und am wesentlichsten, es zu kommunizieren.
Zwei Arten von Folgen, in unterschiedlichen Zeitlinien, werden sich abzeichnen. Kurz bis mittelfristig sind wirtschaftliche Folgen wie z.b. Kostenreduzierungen (ROI) und Richtlinien für Investitionen und Strategie ersichtlich, in Zahlen ausgedrückt:
Einsparung pro Jahr |
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Land | Geschäftshotel 364 Zimmer, Stadtzentrum | Ferienhotel, 65 Villas |
Australien | US$ 100’658 | |
Indonesien | US$ 288’050 |
Quelle: ROI White Paper, EarthCheck Research Institute (ERI), https://earthcheck.org/research/
Mittel- bis langfristig rücken steigendes Markenimage und sekundär wirtschaftliche Folgen in den Fokus wie zum Beispiel das Behalten von motivierten Mitarbeitern und ein häufigerer Austausch mit interessierten Marktsegmentgruppen.
Dr. Susanne Becken, Professor für nachhaltigen Tourismus an der Griffith University, Australien meint dazu: “Unsere Forschung zeigt, dass ein Unternehmen, welches den EarthCheck Standard einführt, eine jährliche Verringerung des Wasserverbrauchs um sechs (6) Prozent, Strom von sieben (7) Prozent und Abfall Entsorgung bis zu fünfzehn (15) Prozent erreicht.”
Horwath HTL Schweiz misst der holistischen Geschäftsberatung hohen Wert bei und erweiterte im November 2018 seine touristischen Dienstleistungen zur Unterstützung von Hoteliers durch die Zusammenarbeit mit EarthCheck – der weltweit führenden datenbasierten Zertifizierungs- und Beratungsgruppe für Nachhaltigkeit in der Hotellerie, Reise- und Tourismusbranche. Mehr über unser Angebot finden sie hier.